Bei manchen Anlagenplänen kommt der Wunsch nach einem Bahnhof mit mehr als 2 Abgängen/Strecken auf. Dabei stellt sich oft die Frage nach dem "WIE", denn oftmals bietet sich hier ein "Gleisdreieck" an, welches aber nicht ganz trivial zu bauen ist. Hier mal ein paar Beispiele für verschiedene Varianten:
Die Variante 1 hat zu den Bahnhofsgleisen einen Gleismitteab-stand von 120mm. Hier lässt sich schon ein sehr schöner und breiter Bahnsteig zwischen den Gleisen unterbringen.Die beiden oberen Gleisabstände sind die normalen durch die Weichen vorge-gebenen 78mm.
Hier noch 2 leicht abgewandelte Varianten mit 173mm und 194mm:
Die Variante 4 verteilt die abgehenden Strecken im Dreieck und mündet auch mit 120mm Gleismitteabstand in den Bahnhofsbereich. Hier kann man sich gut einen Kopfbahnhof vorstellen. Die Winkel der oberen Weichen lassen sich durch den Tausch von links auf rechts bzw. umgekehrt noch verändern.
Gleisdreiecke lassen sich mit K-Gleis genauso gestalten, wie mit C-Gleis. Bei den Variationen lassen sich jedoch mit K-Gleis beinahe unendlich viele verschiedene "Figuren" bauen, da sich mit dem Flexgleis (2205) die Bögen und Winkel in beinahe allen gewünschten Kombinationen darstellen lassen. Einzig auf den Radius muss geachtet werden, welcher nicht zu eng gewählt werden darf.
Auch mit dem M-Gleis sind solche Gleisdreiecke möglich, allerdings aufgrund der wenigen Radien in nicht ganz so vielen Varianten.
Mit einer Gleiswendel lassen sich z.B. Schattenbahnhöfe (SBF) erreichen, die auch tief unter dem eigentlichen Plattenniveau (Ebene 0) befinden. So kann gewährleistet werden, dass die Steigungen sich in einem normalen Bereich bewegen und der SBF eine ausreichende Höhe für Eingriffe erreicht. Möchte man bei einer Gleiswendel noch eine Zwischenebene für eine Trasse oder einen weiteren SBF einziehen, so muss im Wendel ein Abzweig geschaffen werden.
Diese Variante 1 verläuft leicht diagonal zur abzweigenden Strecke und hat durch seine ovale Form einen harmonischen Verlauf. Im inneren Gleis kommt man auf gut 3,9% Steigung bei einem Höhenunterschied von 90mm pro Wendel. Die Weichen verlaufen nicht in der Steigung, sondern sind waagerecht, können aber auch in die Steigung integriert werden. Platz-bedarf etwa 105 x 115 cm.
Kleiner Tipp: Bevor man die Wendel aus Holz baut und dann vielleicht im Nachhinein feststellt, dass es mit der Steigung nicht passt, oder die Weichenkombination in der Steigung zu Entgleisungen führt, sollte man lieber aus großem und festem Karton die Wendel bauen und testen. Das ist mit Sicherheit die kostengünstiger Variante und man vermeidet Frust. Funktioniert die getestete Variante, dann muss natürlich die Wendel aus Holz (z.B. Pappelholz) und Abstandhaltern (z.B. Gewindestangen) gebaut werden.
Bei Variante 2 werden zum Teil größere Radien verwendet, dafür aber etwas mehr Platz (ca. 105 x 125 cm) benötigt. Die Variante ist ansonsten mit Variante 1 vergleichbar. Die Steigung im inneren Gleis beträgt ca. 3,5% und auch hier werden 90mm pro Wendel überbrückt. Die Weichen verlaufen nicht in der Steigung.
Die Steigungen lassen sich noch reduzieren, indem einfach ein gerades Gleis zur Verlängerung oben/unten bzw. links/rechts eingebaut wird. Dann wird der benötigte Platz natürlich größer.
Die variante 3 hat den geringsten Platzbedarf, jedoch auch die stärkste Steigung mit knapp 4%. Diese Variante sollte nur für kurze Züge (z.B. Nebenbahn) Verwendung finden. Auch werden hier die Weichen in die Steigung mit eingebaut. Platzbedarf ist ca. 95 x 95 cm.
Oft wird nach einer Kurve eine Weiche zwecks Bau eines Bahnhofs eingebaut, welche dann eine S-Kurve hat. Dies führt häufig zu Entgleisungen und kann recht einfach vermieden werden. Die beiden Varianten haben beinahe dieselben Abmessungen. Die linke Version sieht man leider viel zu oft und erst wenn der Betrieb anfängt, merken viele die Nachteile damit.